De-Kinning and Re-kinning?
Estrangement, Divorce, Adoption and the Transformation of Kin Networks

Gefördert durch den Schweizerischen Nationalfonds (SNF) 2022-2026, research team: Bettina Beer, Nora Lipp, Laura Preissler

Die Verwandtschaftsethnologie ist ein zentrales Themenfeld der Sozial- und Kulturanthropologie. In den letzten Jahrzehnten lag das Augenmerk vieler Verwandtschaftsethnolog:innen auf der ‘Herstellung’ von verwandtschaftlichen Beziehungen, wobei die Kreativität und Wahlmöglichkeit der Beteiligten bezüglich der Frage, wer als Teil einer Familie gilt, besonders hervorgehoben wurde. Im Gegensatz dazu wurden Themen wie Familienkonflikte, Ambivalenz gegenüber Verwandten und der ‚Abbruch‘ verwandtschaftlicher Beziehungen vernachlässigt. Das Projekt schliesst diese Forschungslücke und beleuchtet Transformationen verwandtschaftlicher Netzwerke, die aus Kontaktabbrüchen resultieren.

Das Projekt untersucht Bestrebungen, verwandtschaftliche Beziehungen abzubrechen, wobei in den drei empirischen Teilprojekten Entfremdung, Scheidung und Adoption im Mittelpunkt stehen. Auf welche Weise werden diese Abbrüche von den Beteiligten erlebt? Inwiefern ist im jeweiligen Fall ein endgültiger Abbruch der Beziehungen überhaupt möglich? Und kann von einer tatsächlichen ‚Auflösung‘ von Verwandtschaft gesprochen werden? Teilprojekt eins untersucht Kontaktabbrüche zwischen Eltern und ihren erwachsenen Kindern in der Schweiz. Das zweite Teilprojekt erforscht Scheidungen oder Trennungen von Ehen und Partnerschaften auf den Philippinen. Teilprojekt drei widmet sich den Erfahrungen von Frauen in Russland, die ihre Kinder zur Adoption freigegeben haben. Ein übergeordnetes Ziel besteht darin, die an die jeweiligen Beziehungen geknüpften Erwartungen und die Konsequenzen des Kontaktabbruchs zwischen den verschiedenen Teilprojekten zu vergleichen.

Das Projekt leistet einen theoretischen Beitrag zur Verwandtschaftsethnologie, insbesondere bezüglich der Frage, wie sich familiäre Beziehungen durch Entfremdung, Scheidung oder Adoption wandeln, und wie sie beschrieben und konzeptualisiert werden können. Angesichts steigender Scheidungsraten, der wachsenden Zahl von Patchworkfamilien, aber auch der psychologischen, juristischen und sozialen Unterstützung, die von Kontaktabbrüchen Betroffene unter Umständen benötigen, behandelt das Projekt Themen von sozialer und politischer Tragweite, die über die sozialwissenschaftliche Bedeutung der Forschung hinausgehen.

Wandel der Familie im Kontext von Migration und Globalisierung

Universitärer Forschungsschwerpunkt der Universität Luzern unter der Leitung von Prof. Dr. Bettina Beer, Prof. Dr. Martina Caroni und Prof. Dr. Stephanie Klein, 2016-2021

Migration und Globalisierungsprozesse verändern das Alltagsleben von Menschen und ihre Beziehungen zueinander und stellen weltweit immer stärker die unterschiedlichen Familienkonzepte in Frage. Diese Entwicklung erfasst inzwischen auch kirchliche und politische Debatten sowie die Gesetzgebung und die Rechtspraxis. Der transdisziplinäre, von der Theologischen Fakultät, Rechtswissenschaftlichen Fakultät und Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Luzern getragene Forschungsschwerpunkt untersucht Pluralisierungsprozesse sowie den Wandel von Familie und Verwandtschaft im Kontext von Migration und Globalisierung. Neue familiäre Lebensformen etwa von Ein-Eltern-Familien und gleichgeschlechtlichen Paaren und neue Technologien wie beispielsweise Kommunikations- und Reproduktionstechnologien haben bestehende kulturelle, religiöse und rechtliche Vorstellungen und Normen bereits auf den Prüfstand gestellt. Die daraus erwachsenden Fragen und Herausforderungen werden mit der zunehmenden Mobilität und den Migrations- und Fluchtbewegungen der Menschen noch deutlicher. Unterschiedliche Formen der geschlechtlichen Orientierung werden öffentlich; sie verändern das Selbstverständnis von Familien und drängen auf gesellschaftliche und rechtliche Anerkennung. Neue Reproduktionstechnologien ermöglichen es, dass mehr als zwei Elternteile – häufig auch transnational – an der Entstehung eines Kindes beteiligt sind und tragen ebenfalls zur Veränderung des Verständnisses von Verwandtschaft und Familienformen bei.

Auch wenn die Globalisierung von Vorstellungen möglicher Familienformen und die internationale Mobilität von Menschen zwei verschiedene Prozesse sind, sind sie dennoch gleichermassen charakteristisch für moderne Lebensweisen. Beide Prozesse sind eng miteinander verbunden, und werden langfristig immer enger miteinander verknüpft sein. Daraus ergeben sich die zentralen Fragestellungen des transdisziplinären Forschungsschwerpunktes: Wie verändern sich familiäre Beziehungen und verwandtschaftliche Praktiken im Kontext von Migration und Globalisierung? Wie wirkt sich dieser Wandel auf gesellschaftliche, religiöse und rechtliche Diskurse und Institutionen aus? Die Forschungsprojekte des Schwerpunktes verbinden die Frage des gesellschaftlichen Wandels mit den Veränderungen von Familienbeziehungen, Familienidealen und Familiennormen. Dies reicht von der Etablierung europäischer Familienmodelle in Papua-Neuguinea, über den Wandel bestehender familiärer Beziehungen durch die Einführung neuer kostenreduzierter Reproduktionstechnologien in Südafrika bis zu historisch dokumentierten und rezenten rechtlichen Praktiken in der Schweiz und der Frage nach der Spannung zwischen dem Wandel von Familienrealitäten und kirchlichen Normen.

Internationales Kapital und lokale Ungleichheit

Eine Langzeit-Untersuchung der Wampar in Papua-Neuguinea unter dem Einfluss von zwei Grossprojekten (eine Kupfer-Gold-Mine und eine Holzplantage zur Energiegewinnung), gefördert durch den Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung (SNF) 2015-2018, research team: Doris Bacalzo, Bettina Beer, Willem Church

Die weltweite Beobachtung eines "Rohstoff-Fluchs", wonach arme Länder trotz grossen Rohstoffvorkommen erhebliche soziale Ungleichheit und Ungerechtigkeit aufweisen, wird in Wissenschaft und Politik breit diskutiert. Während kein Zweifel daran besteht, dass der Abbau von Rohstoffen mit beträchtlicher sozialer Ungleichheit auf lokaler, regionaler, nationaler und internationaler Ebene einhergeht, bleiben die genauen Mechanismen welche dem Rohstoff-Fluch zugrunde liegen kontrovers.

Aufbauend auf langjährigen Forschungen bei den Wampar in Papua-Neuguinea untersucht unser Projekt anhand von zwei Dörfern, wie durch den Einfluss von zwei kapital-intensiven Projekten zur Rohstoffgewinnung, nämlich einer Kupfer-Gold-Mine und einer Holzplantage zur Energiegewinnung soziale Ungleichheit auf lokaler Ebene zustande kommt. Wir vergleichen den Einfluss von zwei sehr unterschiedlichen Grossprojekten über deren Gesamtdauer in einem ähnlichen sozio-kulturellen Umfeld. Dadurch erhoffen wir uns Antworten auf die zentrale Frage, durch welche sozialen Prozesse unterschiedliche Personen und Gruppen unterschiedlichen Zugang zu neuen wirtschaftlichen Möglichkeiten erhalten und wie sie negative Begleiterscheinungen bewältigen. Zudem wollen wir wissen, wie sich dadurch Geschlechter- und Generationenbeziehungen sowie Beziehungen zwischen Angehörigen verschiedener ethnischer Gruppen verändern.

Das Projekt leistet einen Beitrag zur Beschreibung und Analyse der Verbindungen zwischen der globalisierten Welt der Rohstoffförderung und der lokalen Welt sozialer Beziehungen. Unsere Forschungsergebnisse sollen Grundlagen zur Entwicklung besserer Massnahmen zum Schutz lokaler Bevölkerungen und zur Teilhabe am Gewinn solcher Rohstoffprojekte in Papua-Neuguinea und weltweit beitragen.

Rechtspraktiken im UNESCO-Welterbe-System

Eine Fallstudie der Stadt Vigan (Philippinen), finanziert vom Swiss Network for International Studies (SNIS) 2014-2016, Projektkoordinator: Peter Bille Larsen, Forschungsteam Philippinen: Doris Bacalzo, Bettina Beer, Sara Dürr, Malot Ingel

Die Fallstudie zu Vigan ist Bestandteil eines Forschungsprojektes, das sich einer bedeutenden Wissenslücke im Bereich der global governance zuwendet: den Bedingungen, unter denen Menschenrechte im Welterbe-System wahrgenommen und umgesetzt werden. Dieses Projekt wird gemeinsam mit Schlüsselakteuren im Welterbe-System, der Weltnaturschutzunion (IUCN) und dem Internationalen Rat für Denkmalpflege (ICOMOS), sowie Forschern in der Schweiz, Nepal, Vietnam, den Philippinen und Australien durchgeführt. Ziel des Projektes ist es, durch die Analyse konkreter Gegebenheiten vor Ort im asiatisch-pazifischen Raum Bausteine für fundierte politische Diskussionen über Menschenrechte und Welterbe auf nationaler, regionaler und globaler Ebene zur Verfügung zu stellen.
Welches sind die Hauptfaktoren, die die Umsetzung von Rechten innerhalb des Welterbe-Systems im Allgemeinen und im asiatisch-pazifischen Raum im Besonderen beeinflussen? Um diese Frage zu beantworten, müssen sämtliche Faktoren, welche die Übernahme und Berücksichtigung von Menschenrechten an den jeweiligen Welterbestätten innerhalb des UNESCO-Systems gestalten empirisch dokumentiert und anschliessend auf ihre Bedeutung hin überprüft werden. Das Forschungsprojekt geht thematisch einer Reihe miteinander verbundener Annahmen und Hypothesen nach, aus denen wiederum orts-spezifische Forschungsfragen erwachsen. Das Projekt wird internationale, nationale und lokale Dimensionen innerhalb des asiatisch-pazifischen Kontextes umfassen und dabei Fragen sowohl unter ihrer rechtlichen wie ausserrechtlichen Aspekten untersuchen.

Die philippinische Fallstudie: Drei Weltkultur- und zwei Weltnaturerbestätten befinden sich auf den Philippinen. 1999 erklärte die UNESCO Vigan, eine der ältesten spanischen Kolonialstädte auf den Philippinen, zur Weltkulturerbestätte. Sie ist die Hauptstadt der Provinz Ilocos Sur und liegt ungefähr 400 Kilometer nördlich von Manila. Das Fallbeispiel Vigan eignet sich in besonderer Weise für eine Untersuchung der Wahrnehmung und Umsetzung von Menschenrechten im politischen Diskurs und der Entscheidungsfindung. Der Prozess der Bewerbung um den Status "Weltkulturerbe", der in Vigan ein umfangreiches Vernehmlassungsverfahren zwischen lokalen Regierungsstellen und Interessengruppen sowie einen umfassenden Entwicklungsplan einschloss, wird allgemein als beispielhaft wahrgenommen. Die Nominierung von Vigan stellte deshalb einen Modellfall an politischer Zusammenarbeit dar, dennoch wirft die Umsetzung Fragen bezüglich der Menschenrechte auf. 2012 erhielt Vigan von der UNESCO einen "Best Practice Award" für das Management der Welterbestätte. Gleichzeitig bleibt die Erfüllung der Menschenrechtsziele des "Vigan Master Plan" eine fortdauernde Herausforderung. Wie das Büro des Bürgermeisters erklärte, bietet der Best Practice Award" der Stadt Vigan die Möglichkeit, auf ihren Stärken aufzubauen und sich der Aufgabe zu stellen, konkrete Gesundheits-, Erziehungs- und Umweltfragen anzugehen. Das Forschungsteam wird diesen Anliegen über alle lokal definierten sozialen Gruppen hinweg nachgehen und untersuchen, ob und inwiefern auf sie durch Regierungsprozesse eingegangen werden.

Wir werden den Schwerpunkt auf den Implementierungsprozess und die Beteiligung verschiedener Interessengruppen legen und dabei insbesondere Spannungen erkunden, die sich aus rechtsbezogenen Konzepten, Positionen und Interessen ergeben. Wir sind einem ethnologischen Ansatz verpflichtet, der die lokalen Bedeutungen und unterschiedlichen Sichtweisen in den Mittelpunkt stellt. Grundlegend für unser Verständnis des Zusammenspiels von Rechten und Pflichten in Politikdiskursen und Regierungsprozessen ist deshalb eine Untersuchung der verschiedenen sozialen und wirtschaftlichen Positionen lokaler Interessengruppen im Verhältnis zur Gesamtgesellschaft von Vigan und zu ihren Besonderheiten als Stätte des Weltkulturerbes. Den Schwerpunkt, den das Welterbe-System auf die Einbeziehung verschiedener Interessengruppen und entsprechende Entscheidungsfindungsprozesse legt, verlangt ein Vorgehen auf mehreren Ebenen, welches für alle an dem Prozess Beteiligten zugänglich ist und ihnen gerecht wird. Das Vigan-Projekt ist von der Überzeugung getragen, dass ein ethnographischer Ansatz die Sichtweisen lokaler Gemeinschaften besser zum Ausdruck bringen kann, und zwar in einer Sprache, die für nationale und internationale Institutionen verständlich ist. Dies ist gleichzeitig eine wichtige Grundlage für die Übertragung dieser Anliegen in politische Rahmenbedingungen und Richtlinien sowie deren Umsetzung im Welterbe-System.

Soziokulturelle Folgen des Bergbaus in Papua-Neuguinea (PNG)

In Neuguinea gibt es eine lange Tradition der Erschließung von Mineralien durch Fremde, die durch das Versprechen von Gold und anderen Edelmetallen angelockt wurden. Und auch heute noch ist der Staat Papua-Neuguinea ein begehrtes Ziel multinationaler Bergbauunternehmen. Die Suche nach Gold, Kupfer und Nickel bleibt zentraler Bestandteil der Hoffnungen und Pläne der Regierung. In Papua-Neuguinea dominiert der Abbau dieser wie auch anderer Mineralien die nationale Wirtschaft. Da der Bergbau einen unverhältnismäßig großen Einfluss auf die nationale Ökonomie Papua-Neuguineas hat (80% der Einnahmen stammen aus dem Bergbau), übt er auch einen erheblichen Einfluss auf die nationale Politik sowie auf die internationalen Beziehungen des Staates aus. In einem kleinen und labilen Nationalstaat wie Papua-Neuguinea, in dem der Einfluss der Regierung auf das eigene Staatsgebiet begrenzt ist, hat die Bergbauindustrie sowohl drastische Folgen für die physische Umwelt als auch komplexe Auswirkungen auf die Existenzgrundlage und das Leben lokaler Bevölkerungen in den Abbaugebieten. Diese Auswirkungen beginnen mit der Transformation von Erwartungen (Einkommen, Konsummöglichkeiten, Bildung, sozialer Aufstieg) und kulturellen Werten, welche die Explorationsphase begleiten, setzen sich über Generationen fort und bewirken tiefgreifenden soziokulturellen Wandel und eine irreversible Veränderung der Lebensweisen.

Neueste technologische Fortschritte haben die Exploration von Rohstoffvorkommen weiter intensiviert und zur Entdeckung erfolgversprechender Erzlagerstätten geführt, die bei früheren Erkundungen als nicht abbauwürdig klassifiziert wurden.
Ziel des Projektes ist es, die Folgen geplanter und tatsächlich durchgeführter großangelegter Bergbauvorhaben für lokale und regionale Bevölkerungen in zwei Gebieten Papua-Neuguineas zu untersuchen. Ein Projekt ist für ein Gebiet mit Zugang zur Stadt Lae (Markham Valley, Morobe Province) geplant und ein zweites für ein abgelegenes Gebiet (Frieda River, Sandaun Province). Beide Bergbauvorhaben befinden sich noch im Stadium der Exploration und der Anfertigung von Machbarkeitsstudien. Das bietet die einmalige Gelegenheit, die Entwicklungen und Veränderungen in lokalen Gemeinschaften zu untersuchen, schon bevor der tatsächliche Abbau beginnt und ihn dann weiterhin zu begleiten.

Unser Forschungsteam hat lange Forschungserfahrungen in beiden Gebieten und kann bereits erhobene Daten und vorhandene Netzwerke nutzen, um das Projekt zu etablieren. Auf der Basis der Ergebnisse bereits publizierter ethnologischer Studien zum Bergbau legen wir den Schwerpunkt der Forschung auf lokale Prozesse und Strategien der Auseinandersetzung mit dem Bergbau, auf den Wandel sozialer Beziehungen, Geschlechterbeziehungen, auf den Wandel von Landrechten und Zugang zu Ressourcen, auf die Immigration und Zunahme von Problemen für lokale Gemeinschaften wie Drogenmissbrauch, Prostitution und Geschlechtskrankheiten. Die Forschung ist als Langzeitstudie angelegt, bei der weitere spezifische Forschungsprobleme während der Datenaufnahme und -analyse formuliert werden sollen.

Das geplante Forschungsprojekt zielt außerdem darauf ab, die Auswirkungen großer Bergbauprojekte multinationaler Konzerne auf die ethnologische Arbeit in PNG zu untersuchen. Ethnologen haben bereits Forschungen zu den Folgen spezifischer lokaler Projekte durchgeführt, und Sozialwissenschaftler waren nicht nur als Berater und Gutachter von Bergbau-Firmen, sondern auch von deren Gegnern angestellt. Wichtige Diskussion empirischer und theoretischer Fragen – wenn auch meist innerhalb der Disziplin – hinsichtlich der Unterschiede zwischen akademischer und angewandter Forschung haben sich daraus entwickelt. Ein zentrales Anliegen des geplanten Projektes ist es, eine reflexive Haltung beizubehalten, die sowohl Prozesse aufzeigen kann, denen die intellektuelle Orientierung einer sozial eingebundenen Disziplin unterworfen ist, als auch die Folgen der Entwicklung des Abbaus von Bodenschätzen in all seinen Dimensionen im heutigen PNG zu analysieren.

Anke Mösinger: "Lokales ökologisches Wissen und das Verständnis raschen Umweltwandels auf dem Takuu-Atoll: Ein polynesischer Sonderfall"

Interdisziplinäres Projekt mit dem Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT, Bremen), 2012-2015

Takuu, auch als Mortlock bekannt, ist ein Atoll, das circa 250 Kilometer nordöstlich der Insel Bougainville, Papua-Neuguinea, liegt. Mit einer Bevölkerung von rund 600, sind diese Menschen wohl die am stärksten von den schädlichen Auswirkungen des anthropogenen Klimawandels gefährdeten Atoll-Bewohner. Zu den Auswirkungen gehören Erosion der Küsten, Versalzung des Grundwassers, das auch eine Kultivierung des Sumpf-Taro (Cyrtosperma merkusii) beeinträchtigt, sowie vermehrte Überschwemmungen, hervorgerufen durch "Gezeiten", die der Klimawandel mit sich bringt. Pläne der Autonomen Regierung von Bougainville (ABG), die Bevölkerung des Atolls als sogenannte ‚Klimaflüchtlinge’ bis 2015 umzusiedeln, wurden bisher noch nicht umgesetzt. Während einige Forscher vorhersagen, dass Takuu innerhalb des nächsten Jahrzehnts unbewohnbar wird, haben die Verhaltensmuster und Anpassungskapazitäten der Inselbewohner bis dato wenig Aufmerksamkeit erhalten. Da in den Studien integrale lokale Informationen und sozio-kulturelle Gepflogenheiten nicht berücksichtigt wurden, führen die Ergebnisse zu bedenklichen unzuverlässigen und alarmierenden Voraussagen für die Zukunft Takuus sowie für dessen Bewohner.

Die beabsichtigte ethnographische Forschung soll den Zusammenhang zwischen den wissenschaftlichen und dem lokal-ökologischen Wissensstand auf dem Takuu-Atoll, im Kontext der Debatten über den Klimawandel untersuchen. Die qualitativen Forschungen sollen das Verständnis und das Bewusstsein der Bewohner sowie deren Wahrnehmung von Ursachen untersuchen und interpretieren. Die Sichtweise der lokalen Bevölkerung gegenüber den Risiken und Entwicklungen im Hinblick auf Umzugspläne stehen im Mittelpunkt der Forschung. Trotz seiner abgeschiedenen Lage ist Takuu nicht von den globalen Klimadiskussionen abgeschnitten. Die Beschaffenheit und Bewertung von Takuus Risikoprofil sowie die Maßnahmen, die ergriffen werden sollen, sind ein zentraler Bestandteil des lokalen Lebens. Die Forschung soll mit Hilfe von Teilnehmender Beobachtung vor Ort durchgeführt werden und um teilstrukturierte Interviews, mündliche Überlieferungen, Soziogramme, Kartierungen der Land / Ressourcennutzung sowie freie Notizen erweitert werden. Ein Hauptziel der Forschung ist es, in Erfahrung zu bringen, welche Wechselwirkungen es gibt einerseits zwischen Kenntnissen früherer Wissenschaftler, Missionaren, Filmemachern ("There Once was an Island") und früheren Inselbewohnern, die nach längerer Zeit im Ausland zurückgekehrt sind, und andererseits dem Verständnis der Einheimischen ihrer sich verändernden Umwelt.

Ibrahim Ankaoglu: Raumnutzungsstrategien und Ressourcenmanagement im Hochland von Palawan (Philippinen)

Gefördert durch den Schweizerischen Nationalfonds, 2011-2014

Das Forschungsprojekt soll am Beispiel der Tau’t Batu im Hochland von Palawan (Philippinen) einen Beitrag zur Untersuchung von Mustern der Raumnutzung und Strategien des Ressourcenmanagements saisonal mobiler Gruppen von Jäger-Sammlern und Bodenbauern leisten. Die zur Hälfte mit primärem Regenwald bedeckte Insel ist durch eine außerordentlich hohe Biodiversität gekennzeichnet, deren Ökosystem aufgrund illegaler Abholzung bei gleichzeitigem unkontrolliertem Brandrodungsfeldbau von zugewanderten Migranten in den Küstengebieten sowie durch lokale Auswirkungen des Klimawandels zunehmend gefährdet ist. Vor diesem Hintergrund rezenter Umweltveränderungen sieht sich die bislang unerforschte Gruppe der Tau’t Batu einer zunehmenden Begrenzung der verfügbaren Nahrungsressourcen und damit einer wachsenden Vulnerabilität ausgesetzt. Entsprechend steht die Frage im Mittelpunkt, welche wirtschaftlich adaptiven Raumnutzungsformen zur Sicherung essentieller Ressourcen in Situationen von Gefahren oder Krisen natürlichen oder anthropogenen Ursprungs praktiziert werden und inwieweit diese zur Risikominimierung beitragen. Dabei sollen Wirkungszusammenhänge zwischen den regionalen Umweltbedingungen, Mustern der räumlichen Mobilität bei verschiedenen Strategien der Ressourcennutzung und flexiblen Strukturen der Haushaltsökonomie ermittelt werden. Wie sehen die Modalitäten der Raumnutzung im konkreten Alltag der Lokalgruppen aus? Wie werden Umweltveränderungen, Gefahren sowie Krisen als soziale Realität wahrgenommen und interpretiert? Ein weiterer Schwerpunkt der Untersuchung besteht in der Frage, inwiefern die wirtschaftlichen Aktivitäten der Gruppe und das überlieferte Wissen über die Umwelt, einschließlich des in der lokalen Religion verankerten Weltbildes mit der natürlichen Umwelt zusammenhängen und inwieweit diese Faktoren ökonomische und soziale Entscheidungen beeinflussen.

Julius Riese: "Impacts of Climate Variability on Human History: Empirical Evidence from the South Pacific, Theoretical Conclusions and Implications for Adaptation"

Promotionsprojekt an der Graduate School of Humanities and Social Sciences at the University of Lucerne (GSL), 2010-2013

Interethnische Beziehungen und transkulturelle Verwandtschaft bei den Wampar (Papua-Neuguinea)

Gefördert durch den Schweizerischen Nationalfonds seit 2009-2012

In dem Forschungsvorhaben wird in drei Einzelprojekten der Frage nachgegangen, wie interethnische Beziehungen, Auffassungen von Verwandtschaft und transkulturelle Verwandtschaft (interethnische Ehen, bi- oder multiethnische Abstammung, Zugehörigkeit und Sozialisation) bei den Wampar in Papua-Neuguinea miteinander zusammenhängen. Dabei stehen nicht nur wie bisher Ehepaare und Erwachsene im Mittelpunkt, sondern auch die Beziehungen zwischen Verwandten und Nachkommen aus interethnischen Ehen: Welche Auffassungen haben diese von verwandtschaftlichen Beziehungen, wie sehen sie ihr eigenes Netzwerk bzw. ihre Verwandtschaft und wie oder wann nutzen, betonen, negieren oder lösen sie unterschiedliche Beziehungen? Nachkommen aus interethnischen Ehen wachsen gleichzeitig in verschiedenen Verwandtschaftssystemen und mit unterschiedlichen Vorstellungen von Verwandtschaft auf. Das erlaubt einerseits individuelle Entscheidungen, etwa zu welcher Seite und zu welchen Personen Beziehungen intensiviert werden und Verbundenheit (relatedness) betont wird. Anderseits werden auch von dem jeweiligen sozialen Umfeld Erwartungen formuliert und Druck ausgeübt. Dies wiederum kann Konsequenzen für die Anwendung von Recht – für Erbe, Landrechte, Gruppenzugehörigkeiten – und für die Veränderungen von Rechtssystemen haben.

Die Wampar sind aufgrund des stadtnahen Siedlungsraumes, vielfältiger interethnischer Kontakte und sehr guter Vorarbeiten und Datenlage für die Untersuchung des Themas besonders geeignet. In das Forschungsvorhaben sind die folgenden Teilprojekte integriert:

  1. "Transkulturelle Verwandtschaftsbeziehungen bei den Wampar im Dorf Gabsongkeg (Papua-Neuguinea)" (B. Beer)
  2. "Orale Traditionen und sprachliche Indikatoren interethnischer Beziehungen und transkultureller Verwandtschaft in Vergangenheit und Gegenwart bei den Wampar (Papua-Neuguinea)" (H. Fischer)
  3. "Kindheit und transkulturelle Sozialisation bei den Wampar im Dorf Dzifasing (Papua-Neuguinea)" (D. Bacalzo)

Verwandtschaft ist für persönliche und Gruppen-Identitäten und die Abgrenzung sozialer Kollektive von Bedeutung. Überschreiten verwandtschaftliche Beziehungen soziokulturelle Grenzen, dann können diese dadurch verändert werden. Transkulturelle Verwandtschaft soll in den geplanten Projekten nicht nur als Summe individueller Beziehungen, sondern auch als politisch und rechtlich relevante Frage der Abgrenzung analysiert werden.
Fragen, die sich insbesondere auf rechtliche Probleme konzentrieren, sollen eventuell Gegenstand eines Folgeprojektes werden. In rechtlicher Hinsicht spielt transkulturelle Verwandtschaft auch in westlichen Industriegesellschaften für Unterhalts-, Zuwanderungs-, Namens-, Erb- und Adoptionsrecht eine Rolle und reicht in zahlreiche weitere Bereiche der Rechtsprechung und deren Anwendung hinein.

Ethnologie der Sinne:
Empirische Forschungen zu Geruch, Geschmack und Tastsinn

Laufendes Projekt

Seit den frühen 1990er Jahren ist das Interesse in der Ethnologie an der Bedeutung und Nutzung der Sinne, sowie an den Beziehungen der verschiedenen Sinne zueinander, gewachsen. Die Rede von einer 'sensory revolution' (Howes 2006) scheint jedoch etwas verfrüht, wenn man berücksichtigt, wie wenige substantielle empirische Arbeiten es bisher gibt. Unter den einflussreichen bislang erschienenen Veröffentlichungen haben mehrere sich auf Melanesien bezogen, etwa Steven Felds 'Acoustemology' (1990) und David Howes’ Vergleich zwischen den Trobriandern und Gesellschaften am mittleren Sepik und ihrer sinnlichen Wahrnehmung der Welt. David Howes und das Concordia Sensoria Research Team haben die Variationen der Hierarchien der Sinne in verschiedenen Gesellschaften in den Mittelpunkt gestellt. Dieser Ansatz wurde unter anderem von Tim Ingold (2000: 281) kritisiert: "its naturalisation of the properties of seeing, hearing and other sensory modalities, leading to the mistaken belief that differences between cultures in the ways people perceive the world around them may be attributed to the relative balance, in each, of a certain sense or senses over others."

Aufbauend auf dem Konzept eines Sensoriums, verstanden als die Summe der genutzten Sinne geformt und genutzt in ihrem kulturellen Kontext, haben sich die folgenden Probleme, Themen und Fragen als Gegenstand laufender Forschungsprojekte und weiterer Diskussionen herauskristallisiert:

  1. Ist es möglich davon zu sprechen, wie "a culture senses the world" (Howes), obgleich Alter, Geschlecht und spezifische Situationen bedingen, wie die Sinne entwickelt und genutzt werden?
  2. Sinnliche Wahrnehmungen variieren individuell und situational, sie werden durch den Kontext und Synästhesie verändert, sind kontextabhängig und heterogen.
  3. Ein „Sinn" sollte nicht als klar abgrenzbare Einheit betrachtet werden. Sinne interagieren miteinander (Trommelschläge etwa können sowohl gehört als auch durch die Schwingungen gefühlt werden und die Betrachtung von etwas Heiligem kann als „Berührung" empfunden werden) und können durch besondere Umstände beispielsweise in Ritualen transformiert werden.
  4. Unsere Sinne bestehen nicht nur aus anatomischen Eigenschaften von „Rezeptorgruppen", sondern konstituieren sich in der aktiven Auseinandersetzung mit der Umwelt.
  5. Unsere Sinne werden durch kulturell vermittelte Prozesse geformt. Die Art und Weise, wie Kinder die Nutzung der Sinne erlernen, ist zentral für die Forschungsprojekte.
  6. Emische und etische Beschreibungen der Sinne müssen berücksichtigt werden. Der Geschmack der Schärfe von Chili etwa wird von Biologen als durch Schmerzrezeptoren vermittelt beschrieben, in vielen lokalen Kontexten wird er als ein „Geschmack" unter anderen klassifiziert.
  7. Häufig sind die Sinne, die nicht an einer Erfahrung beteiligt sind, genauso wichtig wie diejenigen, die es sind. Dunkelheit oder das Verbinden der Augen in Ritualen etwa verändert die Priorität der anderen Sinne und beeinflusst die Wahrnehmung einer bestimmten Situation.
  8. In vielen ethnographischen Kontexten sind die verschiedenen Sinne wichtigstes Medium der Kommunikation nicht nur mit anderen Menschen, sondern auch mit übernatürlichen Wesen und der Umwelt.
  9. Die Schwierigkeit für Ethnologinnen und Ethnologen, andere Arten der Wahrnehmung nachzuvollziehen und die sinnliche Erfahrungen zu übersetzen, sind zentral für die Ethnologie der Sinne.

Das Forschungsprojekt beinhaltet empirische Forschungen zu den Nahsinnen auf den Philippinen (Visaya-Region) und bei den Wampar in Papua-Neuguinea (B. Beer) sowie die laufende Forschung von Yi Chen zum Thema "Geschmack und Nahrungsklassifikation in Auseinandersetzung mit westlichen Ernährungsweisen bei in Deutschland lebenden Chinesen".

Forschungsschwerpunkt Wampar

Die Wampar (von Nachbarn "Laewomba" genannt) sind eine Bevölkerung und Sprachgruppe, die am mittleren Markham River in der Morobe-Provinz des heutigen Papua-Neuguinea siedelt. Erste Notizen über die Wampar finden sich in Berichten deutscher Goldsucher und Kolonialbeamter vom Anfang des 20. Jahrhunderts. Nach Aufnahme friedlicher Kontakte durch den Mediziner und Ethnographen Richard Neuhauss und Missionare der Neuendettelsauer Mission im Jahre 1909 wurde 1910/11 eine Missionsstation (Gabmadzung) errichtet. Bereits Richard Neuhaus' "Deutsch-Neu-Guinea" (1911) enthält ethnographische Informationen und Fotos, die Neuendettelsauer Missionare hinterließen Berichte, gedruckte Lesebücher auf Wampar ab 1917 (Karl Panzer) und unpublizierte Aufzeichnungen aus den dreißiger Jahren (Georg Stürzenhofecker). Letztere wurden zum Anlass von Hamburg ausgehender ethnologischer Forschungen ab 1958.
In der ethnologischen Feldforschung ließ sich lange die Tendenz feststellen, dass jeweils spezifische Probleme durch einzelne Ethnologen in einzelnen Ethnien isoliert und in einem begrenzten Zeitraum untersucht werden. Dem soll das Konzept eines "Forschungsschwerpunktes" entgegenwirken. Darunter ist kein Forschungsprojekt mit einheitlicher Fragestellung, theoretischen Grundannahmen und zeitlicher Begrenzung zu verstehen. Vielmehr soll die Konzentration mehrerer Untersuchender auf eine Ethnie über einen zeitlich nicht begrenzten Zeitraum zu sich ergänzenden und kontrollierenden Ergebnissen, Möglichkeiten ganzheitlichen Verständnisses und nicht zuletzt auch dem Erkennen lokaler Unterschiede, interethnischer Beziehungen und kurz- und langfristiger Prozesse führen.
Durch bewusste und geförderte Unterschiedlichkeit der Untersuchenden, der Fragestellungen und Untersuchungsmethoden wird die kritische Auseinandersetzung um unterschiedliche und widersprüchliche Ergebnisse erreicht. Innerhalb des Forschungsgebietes arbeiten Untersuchende teils an verschiedenen Untersuchungsorten (Dörfern), teils an jeweils dem selben Ort. Hinzu kommt der zeitliche Aspekt: Es geht nicht um ein Projekt innerhalb eines vorgegebenen Zeitraumes, sondern um Wiederholungs- und letztlich Langzeitforschungen. Die Wampar sind eben so wenig wie andere Ethnien isoliert. Deshalb werden ihre Außenkontakte, interethnischen Beziehungen und Einbettungen in höhere Einheiten (etwa Kirche oder Staat) in den Forschungsschwerpunkt einbezogen. Erst dadurch werden Prozesse des Wandels und selbst Aspekte der Auflösung der alten Kultur verständlich.

1958 begann Hans Fischer seine erste Feldforschung in Neuguinea, besuchte Wampardörfer, hatte aber Kontakte mit Wampar vor allem in deren Missionsgebiet am unteren Watut. 1965 führte er dann seine erste längere stationäre Forschung im Gebiet der Wampar selbst durch, am Ort der früheren Missionsstation Gabmadzung. Weitere Forschungsaufenthalte folgten 1971/72, 1976, 1988, 1990, 1993, 1997, 1999/2000, 2003/04, und 2009 außerdem kürzere Besuche, alle im Dorf Gabsongkeg. Die Forschungsthemen reichten von Siedlung, Haushalt und Verwandtschaft, Sprache und oralen Traditionen bis zu materieller Kultur und Fadenspielen.

1976 untersuchte Heide Lienert als Studentin im Dorf Ngasawapum Fragen von Heirat und Verwandtschaft und schrieb ihre Magisterarbeit darüber. Sie besuchte Ngasawapum kurz nochmals 1984, 1994 und 2002.

Christiana Lütkes führte 1993 gemeinsam mit ihrem Mann Piotr im Dorf Tararan eine Untersuchung über Konzepte von "Arbeit" durch. Sie publizierte ihre Dissertation zu diesem Thema und eine Reihe von Aufsätzen zu unterschiedlichen Themen.

Begleitet von ihrer Tochter studierte Rita Kramp 1994/95 in Gabantsidz Fragen der Familienplanung. Auch sie promovierte zu diesem Thema (Kramp 1999).

Bettina Beer untersuchte 1997, 1999/2000, 2002, 2003/04 und 2009 in Gabsongkeg interethnische Beziehungen und Ethnologie der Sinne.

Die Studentin Paulina Reimann beschäftigte sich 2002 im Dorf Gabsongkeg während eines Feldforschungspraktikums mit Kinderspielen.

2002 lebte Juliane Neuhaus im Dorf Munun zu einem Forschungsvorhaben über Dorfgerichtshöfe und kehrte 2009 für einen Kurzaufenthalt zurück. Sie schreibt derzeit an ihrer Dissertation mit dem Titel "Legal Pluralism and the challenges of state efficiency: Ethnography of the Local State in the Markham Valley, Papua New Guinea."

2009/2010 führte Doris Bacalzo bei einem gemeinsamen Forschungsaufenthalt mit ihrem Mann Tobias Schwörer eine Untersuchung zum Thema „Kindheit und transkulturelle Sozialisation bei den Wampar im Dorf Dzifazing" durch.